WIR FINDEN JEDES JAHR
MILLIONEN KLEINER PLASTIK PELLTS/ GRANULAT TEILCHEN
DIESE FLUT MUSS BEENDET WERDEN
Wir setzen uns als KRAKE e.V. für einen besseren Umgang mit unseren Ressourcen ein. Zum Thema Granulat zählt nicht nur dessen
Produktion und der Transport sondern auch sein zweifelhafter Einsatz
z.B. bei der Reinigung und der Lagerung von Pflastersteinen.
Plastikpellts sind der Grundbaustoff von nahezu jedem Plastikprodukt. Die meist runden Pellets messen nur wenige Millimeter und können verschiedene Farben haben, je nach Kunststoffart und Zusatzstoffen.
Plastikpellets in der Umwelt sind ein großes ökologisches Problem: jährlich gehen in der EU über 184.000 Tonnen Kunststoffpellets „verloren“. Sie verschmutzen Böden, Flüsse, Meere, Ökosysteme und schaden der Tierwelt, denn sie bringen schädliche Chemikalien in die Nahrungskette ein. Das Unglück vor Galizien im Winter 2023, bei dem ein Frachter sechs mit Pellets beladene Container verlor, hat das Ausmaß dieses Problems gezeigt. Aber auch an der deutschen Küste, am Rhein, wo verschiedene Plastikunternehmen ansässig sind, und an vielen anderen Orten in Deutschland werden regelmäßig Pellets gefunden. Allein in Deutschland gelangen jedes Jahr 15.000 Tonnen Pellets in die Natur. Das sind 750 Milliarden einzelne Pellets!
Besonders in Meeren und Oberflächengewässern sammeln sich verlorene Plastikpellets an. Mit dramatischen Auswirkungen: Im Wasser funktionieren sie wie ein Magnet für Schadstoffe, die sich an den mikroskopischen Plastikteilchen anlagern. Meeres, Fluss- und Landtiere, die das Mikroplastik mit Nahrung verwechseln, nehmen zusätzlich zu dem Plastik auch diese zusätzlichen Schadstoffe auf. Das hat vielfältige negative Auswirkungen auf diese Lebewesen und führt dazu, dass diese Stoffe auch in die [menschliche?] Nahrungskette gelangen.
Unsere Freunde vom BUND und Exit Plastik haben ein Factsheet zum Theme Pellets erarbeitet.
Auch die Nutzung außerhalb der Plastikproduktion ist ein Problem. Hier aus dem Baumarkt:
WIR FINDEN MILLIONEN AN GRANULATTEILCHEN?
Überall findet man Plastikgranulat. Eigentlich muss man nur die Augen aufmachen. Egal ob in Köln am Rhein, im Urlaub auf Norderney oder auf der Dienstreise in Dänemark. An all diesen Orten haben unsere Kraklinge Granulat entdeckt. Die Flut breitet sich einfach weiter aus. In unserem Müllseum haben wir eine erschreckende Sammlung von Granulat, das von vielen verschiedenen Fundstellen stammt. Kommt gerne vorbei.
Besonders dramatisch sind die Funde in der Rheinkrake. Wir haben regelmäßig tausende Pellets in der Rheinkrake. Gemeinsam mit dem WDR haben wir hierzu einen Beitrag erstellt.
Link: Nach WDR-Recherchen: Ermittlungen wegen Plastikpellets im Rhein – Rheinland – Nachrichten – WDR inkl. Video.
TRAURIGER UMGANG MIT DEM THEMA
Niemand will verantwortlich sein. Niemand hat etwas verloren. Uns sind leider auch die Hände gebunden. Selbst Anzeigen bei der Polizei werden nicht weiterverfolgt. Unser Lieblingszitat kommt von einer Behörde in NRW: „Jetzt ist es für Eindämmungsmaßnahmen zu spät“. Dies zeigt eindeutig: Wir müssen etwas ändern!
Lasst uns gemeinsam versuchen die Umwelt vom Granulat zu befreien und [zu schützen] weitere Verunreinigungen zu verhindern.
- Verbindliche Kontrollen, Zertifizierung und Sensibilisierungsmaßnahmen von Betrieben, die mit Plastik-Pellets handeln. Es darf keine Mengenschwelle geben, unter der sich Betriebe nicht zertifizieren lassen müssen und nur eingeschränkt Maßnahmen umgesetzt werden.
- Verpflichtende Meldung aller Verluste von Granulat und Übernahme der Reinigung bzw. Bergung der Plastik-Pellets durch die Verantwortlichen.
- Ausweiten aller Maßnahmen auf den maritimen Transport. Unfälle mit Verlusten von Containern auf See zeigen immer wieder, wie schnell sehr große Mengen der Plastik-Pellets ins Meer gelangen können.
- Manche Dinge sollten einfach nicht sein. Daher sprechen wir uns auch für ein Verbot für manche Anwendungen aus. Z.B. zum Reinigen oder als Kratzschutz für Pflastersteine bei deren Lagerung.
Habt ihr weitere Ideen? Meldet euch.
Ende 2023 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine Verordnung zur „Vermeidung der Freisetzung von Kunststoffgranulat zur Verringerung der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik“ vorgelegt. Zurzeit befindet er sich in der Abstimmung im Rat der Europäischen Union. Mit einer Entscheidung ist im März 2025 zu rechnen. Der derzeitige Verordnungstext hat allerdings Schwachstellen, die ausgebessert werden müssen.