Los geht’s!

Pressemitteilung – Uferpromenaden Müll Stopper – einzigartiger Pilotversuch gestartet

Köln Uferpromenade, 28.06.2024.

365 Tonnen Müll fließen jährlich vom Rhein in Nordsee und zu wenig passiert um diese Müllflut zu stoppen. Der Müll gelangt über viele Wege in den Fluss, ob absichtlich oder unabsichtlich. Häufig hilft auch die Infrastruktur den Müll in den Fluss zu befördern. Obwohl bei der Neuplanung der Uferpromenade in Köln viele Experten eingebunden waren, wurde das Thema Mülleintrag in den Fluss vergessen. Schon im Juni 2022 haben wir, der Verein K.R.A.K.E. einen Vorschlag gemacht, wie man das ändern könnte. Nun Ende Juni 2024 wurde unser Pilotversuch, der Uferpromenaden Müll Stopper, installiert. Auf dem ersten 30 Meter langem Pilotstück wurden in den ersten 2 Tagen 41 Teile gestoppt.

Die Uferpromenade in Köln ist heute, aber auch nach der neuen Planung, mit Gefälle gebaut. Dies dient dazu, dass Regenwasser abfließen kann. Leider fließt nicht nur Regen sondern auch Müll ab und damit direkt in den Rhein. Auch bei Sonnenschein und Wind finden so Flaschen, Zigarettenstummel, Plastik und alles andere den Weg, dank des Gefälles, Richtung Uferkannte. Von der Uferkante geht es dann direkt in den Rhein. Die neue Installation an der Uferpromenade (30 Meter Versuch, vor dem Musical Dome) besteht aus einem einfachen Lochblech. Diese unscheinbare Lochblechleiste soll es ermöglichen, dass das Wasser weithin abfließt, und der Müll nicht herunterfällt. So kann der Müll einfach eingesammelt werden. Inspiriert ist der Müll Stopper von den zahlreichen Kabeln und Seilen entlang der Uferpromenade.

Bisher hat man einfach nicht an den Müll gedacht. Das hatte zwei Vorteile: Ist der Müll in den Fluss gefallen, schwimmt er weg und da der Fluss nicht zur Stadt Köln gehört, musste man sich auch nicht um ihn kümmern. Die Verantwortung für den Müll im Fluss ist nicht geregelt, da der Rhein eine Bundeswasserstraße ist und daher Bundesgebiet und kein kommunales Gebiet ist. Schon Anfang des Jahres haben wir eine Petition gestartet, um hier für eine gesetzliche Klarstellung zu werben. Unsere Petition wird aktuell vom Petitionsausschuss bearbeitet. Wann darüber entschieden wird, ist leider unklar.

Wenn unser Pilotprojekt erfolgreich ist, sehen wir den Auftrag an die Stadt (und auch an alle anderen Kommunen), solche Lösungen einzuführen und umzusetzen. Wir werden nun regelmäßig den Müll sammeln und auswerten. Bereits an den ersten 2 Tagen wurden 41 Teile gefunden. Größtes Gegenargument gegen unseren Versuch war die Vermutung, dass es an der Uferpromenade zu einer Müllecke kommen wird. Das wundert uns sehr. Das Problem sind die Produkte und die Menschen, und wenn wir für den Müll verantwortlich sind, sollten wir uns darum kümmern. Die Lösung den Müll einfach in den Fluss fallen zu lassen, halten wir für nicht akzeptabel.

Es hat lange gedauert, diesen Versuch zu implementieren. Wir haben mit verschiedenen Vertretern der Stadt, der Politik und den Abfallwirtschaftsbetrieben zusammengearbeitet. Schon ganz am Anfang haben wir als K.R.A.K.E. angeboten, diesen Versuch zu finanzieren. Dies haben wir nun auch getan. Auf diesem Weg wollen wir uns auch bei allen beteiligten bedanken!

Wir erleben es jeden Tag, überall liegt Müll. Unser Ziel ist es den Mülleintrag in die Flüsse und die Natur zu verhindern. Dafür ist es wichtig, dass wir Verantwortung übernehmen und mit einfachen Maßnahmen aktiv werden.